Die Trompete

Trompete ist ein hohes Blechblasinstrument mit Kesselmundstück, die Mensur ist eng und die Bohrung überwiegend zylindrisch. Poetisch wird auch der Begriff Drommete verwendet, welcher erstmals in der Bibelübersetzung von Martin Luther vorkam (zum Beispiel Prophet Jesaja 18,3), wobei damit eigentlich das Widderhorn (Schofar) gemeint war.

 

Man unterscheidet Naturtrompeten (wie die Barocktrompete) von den Klappentrompeten und Ventiltrompeten. Ohne Zusatz ist heutzutage die letztere gemeint; es gibt sie mit Drehventilen (Zylinderventilen) oder Pumpventilen (auch Périnet-Ventile genannt). Trompeten mit Pumpventilen werden aufrecht gehalten, die Bauweise mit Drehventilen mehr oder weniger waagerecht. Beide Varianten waren zum Ende des 19. Jahrhunderts praktikabel entwickelt. Während in der Kunstmusik in deutschsprachigen Ländern fast nur Trompeten mit Zylinderventilen (Deutsche Trompeten, abgebildet im Kasten rechts) gespielt werden, ist die Trompete mit Pumpventilen (französische Bauart) das führende Instrument in der Unterhaltungsmusik. Aus diesem Grund nennt man sie bei uns oft auch Jazztrompete, in den meisten anderen Ländern wird sie aber auch für das klassische Orchester eingesetzt.

Perinet-Trompeten sind gegenüber der klassischen Drehventil-Trompete mechanisch weniger aufwendig, erfordern aber eine größere Ventilpflege. Entscheidend für die „Nebengeräusche“ beim Binden (Legatospiel) zweier Töne ist die Position der Ventile im Rohrverlauf der Trompete. Das erlaubt bei Perinet-Trompeten (Ventilposition: in der Hälfte des Gesamtrohres) die leichtere Generierung verschiedener Effekte durch nur teilweises Drücken des Ventils („schmieren“, „half valve“, „glissando“). Drehventil-Trompeten sind „pflegeleichter“ in der täglichen Anwendung, die Ventile befinden sich im zweiten Zehntel der Gesamtlänge.

Der Anblaswiderstand (empfundener Luftwiderstand) fällt je nach verwendeter Bauweise (Perinet-/Drehventile) unterschiedlich hoch aus. Während bei Perinet-Ventilen ein geringer „Luftwiderstand “ aus dem langen Mundrohr (ca. 25 cm) und der relativ großen Bohrungen (ca. 11,6–11,8 mm) resultiert, ist er bei den Modellen mit Drehventilen aufgrund der kleineren Bohrungen (ca. 10,8–11,2 mm) und des kurzen Mundrohres (ca. 14 cm) deutlich höher. Diese unterschiedliche Bauweise ermöglicht, dass bei „Jazz–“Trompeten häufig Mundstücke mit kleineren Bohrungen und flacheren Kesseln verwendet werden, was einen knackigeren, helleren Ton ergibt. Der typische „Heckel-Klang“ bei Trompeten mit Drehventilen entsteht vorrangig durch Verwendung von trichterförmigeren Mundstücken.

Einen großen Klangeinfluss hat außer vorhergenannte „Bohrung & Mensur“ sowohl die Materialdicke als auch die Materialhärte vor allem im Schallstückbereich. Dünnes (0,3–0,45 mm) Schallstück-Blech erfordert eine höhere Härte und mitunter einen am Schalltrichter zur Stabilisierung aufgesetzen 10-40 mm breiten Kranz, der mit ca. 35 mm Breite nach der Dresdner Trompetenwerkstatt (F.A.)„Heckel“ –Kranz benannt ist. Industriell gefertigte Schallstücke sind bis zu 0,8 mm dick (somit relativ schwer), müssen deswegen nicht so hart sein und haben zur Stabilisierung einen umgebördelten mit Draht eingelegten französischen Rand.

Die verwendeten Grundmaterialien beim Trompetenbau sind:

  • Messing für alles, was goldfarben aussieht
  • Goldmessing: Messing mit ca. 85–90% Kupfer, sieht etwas rötlicher aus
  • Neusilber: Messing mit ca. 10–15% Nickel für alles, was silbern aussieht
  • Bronze: Für die Wechselkörper des Drehventils bei besseren Instrumenten

Als Beschichtungen werden verwendet: Klarlack, Goldlack, Farblack, Silber, Gold, Nickel,

Für die Perinet-Ventile wird verwendet:

  • Messing für die Ventilgehäuse

bei den Ventil-Wechseln:

  • vernickeltes Messing, (bei „Billig“-Instrumenten, aber auch den qualitativ hochwertigen und langlebigen Ventilen der Fa. Getzen) erkennbar an der einheitlichen silbrigen Beschichtung, auch in den Luftdurchgängen
  • Edelstahl, nichtrostend, Luftdurchgänge und Federgehäuse aus Messing
  • Monel, eine sehr nickelhaltige Speziallegierung, matt-grau, etwas selbstschmierend, angesetzte Teile aus Messing

Trompeten können offen oder mit Dämpfer gespielt werden. Außer der Lautstärke wird das Obertonspektrum verändert und somit ein anderer Klangcharakter erzeugt. Beim Spiel mit einer Hand veränderlich ist der Wah-Wah-Dämpfer aus Metall bzw. Kunststoff und der Plunger aus Gummi.

Der Preis einer neuen Trompete beginnt bei etwa 150 Euro und kann bei aufwändigen Spezialanfertigungen jenseits von 20.000 Euro liegen. In Mitteleuropa handwerklich gefertigte Instrumente kosten ab ca. 800 Euro, normale Orchester-Trompeten ca. 1500-3000 Euro. Bei der Anschaffung eines Neuinstrumentes ist fachlicher Rat unabdingbar. Gerade für Anfänger ist es wichtig, technisch gut funktionierende und sauber intonierende Instrumente auszuwählen. Dabei ist zu beachten, dass selbst baugleiche Modelle oft eine unterschiedliche Spiel- und Klangcharakteristik aufweisen können.

Die Fertigungszeit einer Trompete beträgt ca.

  • einfache Industrieproduktion: 8 h
  • einfache handwerkliche Designausführung: 25 h
  • Profiinstrument: ab 35 h, je nach Materialausführung und Bearbeitungsaufwand

                                                                                                                         Quelle Wikipedia